Agenda 2012
1. Vortrag: 10:00–10:45 Uhr
Über Usability und Emotionen
Prof. Dr. Thomas Wirth
Professor Studiengang Onlinemedien // Duale Hochschule Baden-Wuerttemberg
Usability wurde im Deutschen ursprünglich in erster Linie mit eher sperrigen Begriffen wie „Gebrauchstauglichkeit“ oder „Software-Ergonomie“ in Verbindung gebracht. Spätestens mit dem Aufkommen des Begriffs Joy of use deutete sich jedoch an, dass auch emotionale Vorgänge für ein Verständnis von Bedienvorgängen wichtig sein könnten.
Im Mittelpunkt des aktuellen Vortrags stehen Modelle aus der psychologischen Grundlagenforschung, die das Denken, die Handlungsplanung und den Verlauf von Handlungen systematisch mit der Entstehung von bestimmten Emotionen in Verbindung bringen. Diese Control-Process-Theories können vorhersagen und erklären, wie beim Bedienen einer Anwendung Gefühle von Ärger, Frustration, Langeweile, Angst, andererseits aber auch Freude, Interesse und Faszination entstehen. Ihre Anwendung bei der Evaluierung von Websites oder anderen Dialog-Systemen wird in dem Vortrag an zahlreichen praktischen Beispielen erläutert.
Prof. Dr. Thomas Wirth ist studierter Psychologe und Autor des Standardwerks für Webdesigner Missing Links. Er ist freiberuflich tätig als Berater/Trainer/Autor für Kommunikationsdesign in den neuen Medien mit Schwerpunkt Internet und Intranet. Seit 2004 ist er Professor für Onlinemedien an der Dualen Hochschule in Baden-Württemberg in Mosbach.
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2. Vortrag: 10:50–11:35 Uhr
Multiscreen Experience Design
Konzeption und Strategieentwicklung für verschiedene Endgeräte
Wolfram Nagel
Head of Design and Corporate Communication // digiparden GmbH
Die Gerätelandschaft wird immer dynamischer, fragmentierter und vernetzter. Informationen und Services müssen auf möglichst allen (relevanten) Screens und Ausgabekanälen verfügbar sein und geräteübergreifend funktionieren. Multiscreen gehört zum Kern einer professionellen Kommunikationsstrategie. Vier Gerätekategorien stehen im Fokus: Desktop-PCs oder Laptops, Tablets, Smartphones und Smart TVs.
In dem Vortrag stelle ich Prinzipien, Muster und Empfehlungen vor, die man bei der Konzeption von Multiscreen Projekten berücksichtigen sollte. Zwei Schwerpunkte des Vortrags sind Content- und Informationsmanagement für verschiedene Screens, sowie Kommunikation und Nutzung von Informationen auf mobilen Endgeräten.
Zielgruppen: Designer, Konzepter, Informationsarchitekten, Entwickler, Berater, Redakteure und Verantwortliche, die Websites, Software, Services und (digitale) Informationsangebote konzipieren, entwickeln, bereitstellen, pflegen oder verantworten.
Wolfram Nagel arbeitet als UX Designer, Konzepter und Berater (Head of Design and Corporate Communication) bei der digiparden GmbH. Er ist Mit-Initiator des Design Methoden Finders, beschäftigt sich seit mehreren Jahren mit den Themen Multiscreen und Informationsmanagement und konzipiert und betreut hauptverantwortlich das mittlerweile eigenständige Projekt Multiscreen Experience.
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3. Vortrag: 11:45–12:30 Uhr
Trends im digitalen Fernsehen
Patrick Huber
Manager User Experience // Sky Deutschland Fernsehen GmbH & Co. KG
Unsere Fernsehlandschaft und die Art und Weise wie wir fernsehen verändert sich. Einige Experten glauben, dass das lineare Fernsehen nach einem festen Programmschema früher oder später aussterben wird.
Klar ist, dass die zunehmende Mobilität durch Smartphones und Tablet und die Verfügbarkeit von medialen Inhalten über das Internet zu Veränderungen im Medienkonsum führen. Die Glaskugel möchte ich gerne anderen überlassen, aber ich werde zeigen welche Trends es gibt, was heute schon Realität ist und welche Visionen es in der Branche gibt.
Patrick Huber beschäftigt sich seit über 12 Jahren mit User Experience im digitalen Fernsehen. Diese Tätigkeit übt er seit 10 Jahren beim Fernsehsender aus, der früher Premiere hieß und jetzt unter dem Namen Sky firmiert.
Vortrag auf YouTube anschauenProjekt-Vorstellung: 12:30–12:45 Uhr
Macintalk – A Mac in dialog with itself
Kevin Röhl & Erik Freydank
Studierende // FH Mainz
4. Vortrag: 14:00–14:45 Uhr
„Warum Papa manchmal Recht hat…“
Mischa Korn
User Experience Architect // Syzygy Deutschland GmbH
Zübeyir Yilmaz
Konzeptioner // Syzygy Deutschland GmbH
Dieser Vortrag ist krankheitsbedingt ausgefallen.
5. Vortrag: 14:50–15:35 Uhr
Joy of Use: Wenn Usability Spaß macht
Markus Christian
CD Art // interactive tools GmbH
Akzeptanz durch die Benutzer ist der Schlüssel zum Erfolg jedes Internet-Angebots. Eine positive Nutzungserfahrung setzt voraus, dass die Internet-Anwendung konsequent nutzerzentriert entwickelt wird. Neben der funktionalen Bedienungsfreundlichkeit, rückt damit das Konzept des Joy of Use, also die Freude, die aus der Nutzung einer Anwendung entsteht, immer stärker ins Blickfeld bei der Entwicklung interaktiver Anwendungen. Auch auf Seiten der Aufraggeber von Onlineprojekten setzt sich nach und nach die Erkenntnis durch, dass Faktoren wie die Usability und der Joy of Use einer Online-Anwendung interaktive Onlineangebote imagewirksam aufwerten und Einfluss darauf haben, wie das Unternehmen, die Marke oder das Produkt von den Nutzern wahrgenommen wird.
In dem Maße also, in dem Marken im Web angesichts zunehmender Bandbreiten multimedial inszeniert werden und die technischen Möglichkeiten des Web 2.0 soziale Interaktions-Spielräume von Nutzern erhöhen, erschließen sich Sinn und Qualität von Web-Applikationen immer stärker im intuitiven, emotionalen Erleben.
Eine der zentralen Usability-Devisen, „Don’t make me think“, wird um den Spaßfaktor erweitert.
Der Vortrag illustriert welche Rolle der Joy of Use als Bestandteil eines umfassenden Konzeptes von User Experience in der Konzeption und Umsetzung onlinebasierter Angebote spielt. Es wird gezeigt, wie der Spaß und die Freude, die aus einer gelungenen Realisierung eines Angebots erwachsen können, die Akzeptanz und Nutzung multimedialer Internetanwendungen entscheiden beeinflussen und welche Konsequenzen sich hierbei für die Entwicklung individueller, ziel- und altersgerechter Internetangebote ergeben.
Der Beitrag richtet sich an alle, die digitale Medien nutzerfreundlich gestalten möchten. Anhand eines Impulsvortrages, der das Konzept des Joy of Use aus der Praxisperspektive einer Online-Agentur beschreibt, soll die Bedeutung und die Relevanz des Themas diskutiert werden. Hierzu werden die notwendigen theoretischen Bezüge anschaulich mit Best Practice Beispielen illustriert.
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6. Vortrag: 15:45–16:30 Uhr
Touch & Travel
Ein interaktiver Service unter der Lupe
Knut Polkehn
Senior Usability Consultant // artop GmbH – Institut an der Humboldt-Universität zu Berlin
Die Deutsche Bahn bietet in Zusammenarbeit mit verschiedenen Verkehrsverbünden den Service „Touch and Travel“ an, der den Kunden Komfort, Zeit- und Kostenersparnis beim Erwerben von Fahrkarten bieten soll.
Im Vortrag soll die Umsetzung dieses Services aus Sicht menschzentrierten Designs (HCD) unter die Lupe genommen werden.
Dabei stehen insbesondere konzeptuelle Entscheidungen hinsichtlich des Services selbst bzw. der Gestaltung von Benutzungsschnittstellen im Mittelpunkt.
Vom Beispiel ausgehend wird gezeigt, was hinter dem Begriff „Konzeption“ steckt, welche konzeptuellen Entscheidungen grundsätzlich implizit oder explizit während der Entwicklung interaktiver Produkte, Systeme oder Services getroffen werden und was das für die Usability & User Experience interaktiver Services bedeutet.
Zielgruppen: Interessierte Produktmanager, Entwickler, Designer; Usability Professionals
Knut Polkehn, Diplom-Psychologe ist Berater und Partner bei artop – Institut an der Humboldt-Universität zu Berlin. Er berät zu Themen der Mensch-Technik-Interaktion von Anforderungsanalyse bis Evaluation sowie zur Integration von Usability Engineering Aktivitäten in die Produktentwicklung. Seine umfangreichen Erfahrungen gibt er als Dozent in der erfolgreichen artop-Ausbildung „Usability Consultant“ sowie in in-house Seminaren weiter.
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7. Vortrag: 16:35–17:20 Uhr
„Nur wer weiß wie sein Nutzer tickt, kann ihn auch begeistern. Ebenso manipulieren“
Thomas Viehweger
Freelance Interaction- / User Experience-Designer // Thomas Viehweger
Usability allein reicht oft nicht mehr aus, um sich von der Konkurrenz abzuheben. Heutzutage geht es darum seine Nutzer zu begeistern. Daher betrachtet man im User Experience Design nicht nur die eigentliche Nutzung eines Produktes, sondern ebenfalls das “Davor” und das “Danach”. Die Wahrnehmung des Nutzers spielt hierbei eine große Rolle, und somit entwickelt man sich als Designer immer mehr zum Hobby-Psychologen. Wie Psychologie im Web- und App-Design eingesetzt wird, und was der Urmensch mit dem Erfolg von Groupon zu tun hat, das wird in diesem Vortrag erklärt.
Thomas Viehweger ist diplomierter Medien- und Informations-Designer mit Schwerpunkt UX-Design. Seine Arbeitsfelder liegen hierbei in der Konzeption und Gestaltung interaktiver Medien wie Websites und Apps, sowie von klassischen Software-Produkten, immer mit Fokus auf Usability und eine gute User Experience.
Neben seiner freiberuflichen Arbeit hält er Workshops und Vorträge (open oose, re:publica, UX Camp), und ist als Autor für verschiedene Fachzeitschriften tätig (weave, Webstandards Magazin). Kommendes Semester beginnt er einen Lehrauftrag an der Hochschule für Medien, Kommunikation und Wirtschaft in Berlin. Zuvor hat er an der HTW Berlin unterrichtet.
8. Vortrag: 17:30–18:15 Uhr
Beziehungskonflikte oder warum Entwickler nicht ernst genommen werden
Sascha Wolter
Senior Developer Evangelist // Developer Garden (operated by Deutsche Telekom AG)
Das Zusammenspiel der zahlreichen Stakeholder bei der Entwicklung von Applikationen wird geprägt durch unterschiedliche Sichtweisen und Ziele. Nur wenn es gelingt, Konfliktpotential durch Prozesse zu kanalisieren und Verständnis füreinander zu entwickeln, kann der Respekt zwischen allen Beteiligten bewahrt werden.
Sascha Wolter berichtet von typischen Problemen im Zusammenspiel von Kunde, Designer, Developer usw. und stellt auf Basis eines prototypischen Vorgehensmodells kombiniert mit einem Schichtenorientierten Denken eine Lösungsmöglichkeit vor, die sich (meistens) bewährt hat.
Sascha Wolter ist Experte für die Planung und Umsetzung von reichhaltigen und plattformunabhängigen sowie geräteübergreifenden Anwendungen (Desktop, Mobil und Web). Bereits seit 1995 arbeitet er als Berater, Autor, Trainer, Entwickler und Software-Architekt. Sascha ist ebenfalls durch zahlreiche internationale Vorträge auf den führenden Konferenzen wie der “Adobe MAX”, “Flash on the Beach” und “Microsoft xtopia” bekannt. Seine Bücher, Artikel und Lernvideos rund um Flash und .Net zählen zu den meistverkauften Publikationen. Als Gründer der führenden deutschsprachigen Adobe User Group flashforum.de mit mehr als 100.000 Mitgliedern und als Mitgründer der international bekannten Konferenz beyond tellerrand engagiert sich Sascha auch für die Belange der Anwender. In seiner Freizeit erkundet er als Developer Evangelist für den Developer Garden entweder neue technische Möglichkeiten wie Kinect und Co. oder spielt mit seinen Kindern Lego.
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